RCF besichtigt Umbaustelle Sigristenhaus Boswil

vendredi 13 mars 2020

si, ms

Samuel Steinemann, Geschäftsführer Künstlerhaus Boswil, begrüsst die Rotarier und bedankt sich einleitend für die grosszügige Spende der Jübiläumsvergabung RCF zu Handen des Umbaus des Boswiler Sigristenhauses.
Gian Salis, Architekt des Umbaus führt durch die Baustellen. Das Sigristenhaus wurde vermutlich im Jahr 1700 als Hochstudhaus erbaut. In dieser Bauweise wurde eine Scheune ähnlich einem Zelt, ohne Fundament erbaut. Die gesamte Dachkonstruktion wird lediglich von den Hochstuden (vom Boden bis zum First reichende massive Pfähle) getragen. Bei dieser Bauweise hatte man die Möglichkeit eine Scheune ohne grossen Aufwand abzubrechen und an einer anderen Stelle mit den gleichen Materialien wieder aufzubauen. Das Sigristenhaus wurde über die Jahrhunderte stark verbaut. Der Dachstuhl, ursprünglich für ein Strochdach gebaut, ist deutlich zu schwach für das schlussendliche schwere Ziegeldach. Auch die für das Kellergewölbe verwendeten Tuffsteine sind dazu ungeeignet. Da aber solche Hochstudhäuser heutzutage sehr selten sind wurde mit der Denkmalpflege entschieden das Sigristenhaus, trotz seiner schlechten Bausubstanz, zu erhalten und zu sanieren. Der voraussichtlich Anfang 2021 fertiggestellte Bau wird demnach ein kompletter Neubau in einer 300-jährigen Hülle. Im Neubau soll der Hochstud erlebbar gemacht werden. Moderne Bauelemente wie Beton und der über das alte Dach gelegte Dachstuhl werden am Schluss, verdeckt von möglichst viel wiederverwendeten Materialien aus dem Originalbau, nicht sichtbar sein. Auch die teilweise Unterkellerung des Hauses wird nutzbar gemacht. In Erd- und Obergeschoss werden Gästezimmer und Büros, im Dachgeschoss, mit einer bis zum First reichenden Raumhöhe von sechs Metern, werden Proberäume eingerichtet. Für eben diese Proberäume wird die RCF Jubiläumsvergabung eingesetzt. Samuel Steinemann bedankt sich an dieser Stelle erneut und versichert die Vergabung mit einem Schild in den fertigen Räumen entsprechen zu würdigen.
Anschliessend an die Führung verköstigt die Restaurantküche des Künstlerhauses die Rotarier mit einem Mittagessen.